Archiv für den Monat: August 2011

Economiesuisse verlangt Steuerfreiheit für Unternehmen

Quelle: tagesanzeiger.ch

Brisante Forderung des Dachverbands der Schweizer Wirtschaft: Er verlangt, dass Unternehmen dieses Jahr keine Steuern bezahlen müssen – wegen dem starken Franken. Economiesuisse-Direktor Pascal Gentinetta sagt im Interview mit der Zeitung «Der Sonntag»: «Der Staat soll dieses Jahr auf das Eintreiben von geschuldeten Steuern oder Abgaben verzichten.» Die Firmen müssten wegen der Frankenstärke sofort steuerlich entlastet werden. Ein Steuerverzicht würde unmittelbar wirken; er müsste laut Gentinetta für alle Firmen gelten – «diskriminierungsfrei».

Das Wetter war in den letzten Tagen in der Tat wirklich sehr heiss, aber solch eine Forderung geht weit über einen Sonnenstich hinaus. Herr Gentinetta soll sich mal die Konsequenz seiner Forderung vor Augen führen, würde der Staat bei einem schwachen Franken die Steuern erhöhen. Ich höre jetzt schon das Geschrei von Economiesuisse…

Wenn es den Firmen wirtschaftlich gut geht, wird gerne auf den Geist des Unternehmertums verwiesen, die Gewinne privatisiert und die Forderung verstärkt, der Staat solle sich tunlichst mit Regulierungen und Abgaben zurückhalten.

Bei wirtschaftlichen Problemen wird hingegen nach staatlicher Hilfe gerufen, Schulden und Risiken dürfen dann auch gerne mal die Bürger tragen. Man verlangt auch gleich die Streichung der Steuern, was in etwa der gleichen Forderungen nachkommt wie bei gutem Geschäftsgang.

Leuthards Worte empören Deutschland

Quelle: tagesanzeiger.ch

Hätte Doris Leuthard (CVP) gewusst, welchen Wirbel sie auslösen würde, als sie am Montagabend an einer Podiumsdiskussion in Zürich die süddeutschen Fluglärmgegner als «Taliban» bezeichnete, hätte sie im Nachhinein wohl andere Worte gewählt. So heisst es aus ihrem Umfeld – allerdings sei der Begriff in einer relativ freien Rede spontan gefallen.

Spontan fällt mir da folgendes ein: Taliban vs. Indianer

Aufsteller des Tages – Swisscom: Handy Verträge

Quelle: itmagazine.ch

Dass sich beispielsweise Handy-Verträge automatisch um ein Jahr verlängern, wenn nicht rechtzeitig gekündigt wird, ist für Konsumenten ein Ärgernis. Bei Swisscom ist es mit dieser automatischen Verlängerung nun aber vorbei. Wie der Telekom-Riese mitteilt, wird ab Anfang September die automatische Vertragsverlängerung abgeschafft. Stattdessen wird für sämtliche Produkte eine generelle Kündigungsfrist von 60 Tagen eingeführt. Man wolle die Vertragsbedingungen für das gesamte Produktportfolio vereinfachen und harmonisieren, heisst es dazu. Dies, indem bei Swisscom-TV-, Festnetz- und Internet-Anschlüssen sowie Natel-Abos eine Kündigungsfrist von 60 Tagen eingeführt wird. Eine allfällige Mindestvertragsdauer etwa beim Bezug eines vergünstigten Handys bleibt jedoch bestehen. Gemäss eigenen Aussagen schaffe Swisscom als erster Schweizer Telekom-Anbieter die automatische Vertragsverlängerung ab. Die Massnahme sei Teil der Strategie, den Kundenservice zu verbessern.

Bravo! Vor allem die automatische Vertragsverlängerung war überfällig, denn diese war nicht sehr kundenfreundlich.

Gute Idee Sunrise und Orange, nicht wahr?

Ich kaufe ein “A”!

Quelle: tagesanzeiger.ch

Das US-Finanzministerium ist sich sicher: Ein Rechenfehler ist Schuld an der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten durch die Ratingagentur Standard & Poor’s. Für diese gehört die grösste Volkswirtschaft der Welt seit Freitag nicht mehr zu den kreditwürdigsten Staaten.

Doch die verschlechterte Bewertung von Topnote AAA auf AA+ ist nach Ansicht der US-Regierung einem Fehler geschuldet, durch den zwei Billionen Dollar bei der Berechnung nicht berücksichtigt wurden. Dieser Lapsus wecke Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Ratingagentur, heisst es im Finanzministerium in Washington. Das sieht Standard & Poor’s freilich anders: Verantwortlich für die Herabstufung sind demnach nicht nur blosse Zahlen, sondern auch die tiefen Gräben zwischen Demokraten und Republikanern.

Die hochgelobten Ratingagenturen müssen sich ja irren, wenn die USA ihr Trible-A Status verliert. Was nicht sein darf, kann nicht sein. Vergessen wir mal das Geplänkel mit der Zahlungsunfähigkeit, ist ja alle nur Spass und auch die Republikaner und Demokraten haben sich ja eigentlich ganz fest lieb. Nur die Ratingagenturen verstehen offensichtlich kein Spass – diese Spielverderber!

Wenn Standard & Poor’s was zum runterstufen braucht, dann sollen sie dies doch bei Griechenland weiter tun. CC kann doch noch nicht das untere Ende der Fahnenstange sein, oder doch? Blöd das ein Rating von “D” schon den Zahlungsausfall eines Landes bedeutet.
Oder Portugal! Ja, schraubt bei denen doch noch ein wenig herum, da ist bestimmt auch noch genug Luft drin. Aber lasst doch der arme USA ihren Trible-A Status, denn es ist ja alles gar nicht so schlimm!

[…]
Und selbst eine Berechnung mit den Zahlen wie sie die US-Regierung fordere, ändere nichts daran, dass die US-Schuldenquote unter den «plausibelsten Annahmen» in den nächsten zehn Jahren steigen werde, sagte der S&P-Verantwortliche John Chambers dem Sender CNN. «Die Zahlen, die wir veröffentlicht haben, sind korrekt, und unsere Analyse ist einwandfrei.»

Die Unfehlbarkeit der Ratingagenturen ziehen aber gerade in den USA zahlreiche Kritiker seit der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in Frage, die 2008 ihren Anfang genommen. S&P, Moody’s und Fitch werden wegen ihrer Fehleinschätzungen für die Krise mitverantwortlich gemacht.
«Diese Menschen sind nicht in der Position, Urteile zu fällen», schrieb der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Ökonom Paul Krugman in seinem Blog bei der «New York Times». Robert Reich, der einst unter Präsident Bill Clinton Arbeitsminister war, erklärte, S&P sei durch früheres Versagen an den bis heute angehäuften Schulden der USA mit Schuld. Die Herabstufung sei eine «Einmischung» in die Politik.

Auch für Milliardär Warren Buffett hat die Entscheidung von Standard & Poors keinen Sinn. «Wenn es eine vierfache A-Note gäbe, würde ich sie den USA geben», sagte Buffett.

Super, machen wir doch eine 10 fache A-Note daraus. Schöner Nebeneffekt, Griechenland hat dann auch wieder ein Rating von AAA.

Quelle: spiegel.de