Archiv für den Monat: Juli 2009

Hochzeitsvideo macht Musiker Chris Brown reich

Aus Spigel.de Netzwelt-Ticker

Google nutzt den Internetaufruhr rund um das famose Hochzeitvideo von Jill Peterson und Kevin Heinz für ein wenig Eigenlob. Das Video wurde bei YouTube, einer Google-Tochter, innerhalb einer Woche über zehn Millionen Mal aufgerufen: Tanz den Bund fürs Leben. Den musikalischen Hintergrund lieferte Chris Browns “Forever” – für Plattenfirmen üblicherweise ein Grund, das Video in Nullkommanichts von YouTube zu verbannen.

Ein Glück für Chris Brown, dass das nicht passierte. Die Rechteinhaber verzichteten auf den Löschantrag, sondern nutzen die Gunst der Stunde, um an dem Internethype mitzuverdienen. Das Video verlinkt zum MP3-Angebot bei Amazon und iTunes, Browns offizielles Musikvideo wurde, wie auch alle inoffiziellen Forever-Videos, im Windschatten mitgezogen.

Vor allem aber schaffte es Brown ein Jahr nach der Veröffentlichung von “Forever” wieder in die Charts: Nummer 4 in den iTunes Singlecharts, Nummer 3 in Amazons MP3-Charts. Er verkaufte in dieser Sommerwoche fast so viele Singles, wie zur Forever-Veröffentlichung zu Weihnachten 2008. Und noch einen interessanten Nebeneffekt hatte das Tanzvideo: Es erschien zeitgleich zu einer öffentlichen Nachricht Chris Browns bei YouTube, in der er sich für die Misshandlungen an seiner Freundin Rihanna entschuldigt. Ein anderes Video, das es in die Liste der meistgesehenen Web-Filmchen dieses Monats schaffte …

Derweil macht sich schon ein gemeines Video daran, die Nachfolge von Jills und Kevins Videoerfolg anzutreten: JKs Scheidungstanz. Mit flippenden Anwälten, breakenden Richtern, kuschelnden Polizisten und Flickflack-schlagenden Scheidungspartnern. Wow.

Ja liebe Musikindustrie, seht her, seht her, so muss man es machen um im Jahr 2009 Kunden zu gewinnen. Aber nur Mut und macht euch mal keine Sorgen, ihr habt ja erst 11 Jahre Technologie-Wandel verschlafen…

Von der Leyen: Seid nett im Internet

…oder Sommerloch 2.0
Quelle: golem.de

Familienministerin Ursula von der Leyen sorgt sich um die Umgangsformen Jugendlicher im Netz. In einem Interview mit der Tageszeitung Rheinische Post forderte die CDU-Politikerin deshalb einen “Verhaltenskodex” für soziale Netze. Diesen wolle sie gemeinsam mit Nutzern und Betreibern entwickeln.

Gibt es schon seit 1995 und wird tagtäglich eingesetzt, eine Neuauflage dessen scheint mir wirklich nicht nötig. UseNet, Wikipedia

Dieses Teleskop erkennt Erbsen auf dem Mond

Quelle: tagesanzeiger.ch

Das Gran Telescopio Canarias, kurz: Grantecan, ist so leistungsstark wie vier Millionen menschliche Pupillen – und so präzise, dass es einen Teller Erbsen auf dem Mond erkennen oder die Scheinwerfer eines fahrenden Autos in Australien auseinanderhalten könnte. Am kommenden Freitag wird es von Spaniens König Juan Carlos offiziell in Betrieb genommen.

Kann mit diesem Teleskop endlich die Frage gelöst werden, ob die Amerikaner vor 40 Jahren tatsächlich auf dem Mond waren?

Müsste doch jetzt ein Klacks sein, oder?

Gesamter Datenverkehr soll überwacht werden

Quelle: swissitmagazine.ch, woz.ch

In der Schweiz soll künftig die komplette Kommunikation des Breitband-Internetanschlusses in Echtzeit überwacht werden können.

Ob sich die kleineren Provider diese Investitionen leisten können, dürfte sehr fraglich sein. Zudem scheinen den Personen die solche Gesetzt entwerfen den Begriff Verschlüsselung gänzlich unbekannt zu sein. Es ist schon ein wenig naiv zu glauben, dass Personen welche eine Straftat über das Internet planen und koordinieren dies über unverschlüsselte Kommunikationskanäle tätigen werden.

Diese Überwachungssmassnahme ist lediglich ein Papiertiger und bring neben einem höheren Investitionsaufwand im Endeffekt nichts.

Ungeschützt trotz Überzieher

Quelle: Spiegel.de

<Ironie>
Nein, es geht hier nicht um Kondome oder die Folgen eines unsachgemässen Gebrauchs dessen, sondern um RFID Chips in Pässen.
Man(n) steht zwar auch hier ohne Hosen da, mit dem kleinen Unterschied: Man merkt es nicht einmal. Reflexartig könnte man jetzt erwidern, dass es ja nicht zu verstecken gäbe, schliesslich kann ja das Wissen um den eigenen Namen, die Adresse und das Geburtsdatum kein Grund sein gleich in Panik zu verfallen.
Sich auf der Strasse zu entblössen und allen Passanten die vorbei gehen sein “Gemäch” zu zeigen, lösst bei dem Entblössten ja auch kein Unbehagen aus, denn alle wussten ja schon vorher das man(n) bestückt sein muss. Also, warum es nicht gleich zeigen?
</ Ironie>

Wenn man aber dennoch verhindern wolle, dass die Daten ausgelesen werden können, solle man den maschinenlesbaren Ausweis doch einfach in einer Schutzhülle verstauen, die etwaige Abstrahlungen verhindere.
[…]
Wer die Hülle knickt kann die Sicherheit knicken
Genau dieser Aussage aber widersprechen Forschungsergebnisse der University of Washington und der RSA Laboratories. Die haben bereits vergangenes Jahr bestätigt, dass sich auch derart umhüllte Ausweise und Führerscheine drahtlos auslesen lassen, wenn die Schutzhülle ein wenig verschrumpelt und verknickt ist. Nur wenn die Hülle in tadellosem Zustand ist, verhindere sie Ausleseversuche leidlich gut, zumindest auf große Entfernung. Wird das Lesegerät aber bis auf etwa einem halben Meter an den Ausweis angenähert, schütze auch eine intakte Hülle nicht mehr.
[…]
Und an Techniken, welche die Reichweite von RFID-Chips erweitern können, wird auch schon geforscht. Mit einem System namens STAR wollen die Entwickler der Firma Mojix aus Los Angeles RFID-Chips bald aus Entfernungen von bis zu 200 Metern auslesen können – ein Albtraum für Datenschützer.

Ich glaube ich melde mich bei der Piratenpartei Schweiz an.

Junge SVP ruft Bürger zum Denunzieren auf

Quelle: tagesanzeiger.ch

«Ich bin grundsätzlich gegen Denunziantentum», so Hess, «aber der Gemeinderat versagt hier bei der Kontrolle». Zudem wüssten die Bürger viel besser, wer die Sozialhilfe betrüge.

Die Bürger können heute schon Missstände an die Behörden weiterleiten, dafür braucht es keine Partei die diese Aufgaben übernimmt. Sollten diesbezüglich tatsächlich Versäumnisse in der Gemeinde von Erich Hess vorgefallen sein, so gibt es Möglichkeiten die Gemeinde Mitglieder bei der nächsten Wahl durch neue zu ersetzen.

Dass Missbräuche bereits heute direkt der Sozialdirektion gemeldet werden können, nütze wenig: «Dort werden die Leute von einer Stelle zur nächsten gewiesen», erklärt Hess.

Und wohin will Herr Hess dann die Missbräuche melden? Der Parteizentrale oder vielleicht den anonymen Alkoholikern?

Mit der Hotline hat sich Erich Hess und seine Mitstreiter einen grossen Aufwand aufgebürdet: «Ich habe noch bis im August Zeit, da ich durch den Billetentzug meinen Job als Lastwagenfahrer nicht ausüben kann.» Erich Hess hat Mitte Mai betrunken den Wagen von Parteikollege Thomas Fuchs zu Schrott gefahren.

Wie wäre es mit einer Aktion wo alle Bürger auf eine Telefonnummer anrufen können, um SVP Mitglieder, die in der Öffentlichkeit Alkohol trinken und ein Auto fahren, “gemeldet” werden können?

Zwischenrufe der ewigen Klimazweifler

Quelle: tagesanzeiger.de

«Es gibt keine überzeugenden Beweise, dass die vom Menschen freigesetzten Treibhausgase CO2, Methan und andere Klimagase jetzt oder in der vorhersehbaren Zukunft zu einer katastrophalen Erwärmung der Erdatmosphäre führen werden.»

Kommt darauf an was unter katastrophal verstanden wird. Eine Steigung des Meeresspiegel um drei Meter wird in Bangladesh sehr wohl als katastrophal angesehen, in den Anden vielleicht weniger.
Zudem ist es der Erde eigentlich egal ob es eine globale Klimaerwärmung gibt, denn dies gab es in der Vergangenheit auch schon, wenn auch nicht in diesem kurzen Zeitrahmen. Wir Menschen sind die Leidtragenden und wir werden die Folgen direkt zu spüren bekommen. Die Erde dreht sich mit oder ohne uns trotzdem weiter. Die Katastrophe ist nicht in erster Linie eine “Naturkatastrophe” sondern eine “Menschen- bzw. eine Zivilisationskatastrophe”.

Das Blatt veröffentlicht immer wieder abstruse Theorien. Zum Beispiel, dass das HI-Virus nicht Aids verursache oder der Lebensstil von Homosexuellen die Lebenserwartung um 20 Jahre verkürze.

Ohne Worte aber mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis genommen…

Das macht auch die SVP Schweiz in ihrem Positionspapier für «eine Klimapolitik mit Augenmass». So ist die grösste Partei der Schweiz unter anderem irritiert über die weltweite Temperaturentwicklung. «Seit dem Jahr 1998 hat es keine Erwärmung mehr gegeben», heisst es da. Für sie ist diese kurzfristige Entwicklung Beweis genug, dass es keinesfalls einen kontinuierlichen Anstieg der Temperatur gibt. «Da wird immer noch nicht der Unterschied zwischen Wetter und Klima verstanden», sagt Stocker. Der Einfluss der Treibhausgase, so die Klimaforscher, wirkt sich vor allem langfristig aus.

Zudem ist die Aktivität der Sonnenflecken momentan sehr gering und diese haben einen Einfluss auf die Temperatur des Klimas.

Der Wähleranteil der SVP hat sich in den letzten Jahren auch nicht mehr erhöht, dies muss wohl der Beweis dafür sein, dass in Zukunft eine Erhöhung des Wähleranteils ausgeschlossen ist. 🙂